BOHMSCHER DIALOG

„Das Wort stirbt, wenn wir es nicht mit anderen teilen“
Tschingis Aitmatow, Kirgisischer Schriftsteller
Der Bohmsche Dialog

Wir stehen heute weltweit vor dem Problem, dass die Menschen gegeneinander statt miteinander reden. Wir können es jeden Tag beobachten, in Diskussionsrunden wie ‚Club‘ oder in der ‚Arena‘ des Schweizer Fernsehens, im Parlament, in Firmen, in Beziehungen: wir reden aneinander vorbei, hören uns nicht zu und wissen genau, was Sache ist und wie Probleme gelöst werden müssen. Das passiert im Kleinen wie im Grossen.

Dabei können wir uns diese Form der Kommunikation je länger je weniger leisten. In Beziehungen scheint das Scheitern programmiert zu sein. Auf dem politischen Parkett erleben wir wieder eine verstärkte Polarisierung (Schlagworte und einfache Lösungen statt gemeinsames Nachdenken über komplexe Zusammenhänge und gemeinsames Suchen nach Lösungen) mit dem Ergebnis, dass Probleme je länger je weniger angemessen gelöst werden können. Und in Firmen werden weiter Spezialisten zugezogen und berühmte Namen eingekauft, die dem Unternehmen Lösungen verpassen, anstatt auf eine lernende Organisation hinzuarbeiten.

In Beziehungen setzt sich nur langsam die Einsicht durch, dass wir zu verschieden sind, um von einer gemeinsamen äusseren Realität ausgehen zu können. Männer und Frauen sind verschieden, aber wir leben alle auch auf unterschiedlichen ‚Planeten‘, die nach anderen Regeln und Gesichtspunkten funktionieren.
Verständigung geht nur, wenn wir verzichten, zu wissen, was Sache ist. Wenn wir anfangen, einander wirklich zuzuhören, miteinander zu denken und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

In der Politik müssen wir uns langsam mit der Vorstellung vertraut machen, dass jede politische Gruppierung nur Ideen, Vorstellungen hat, was ‚die Realität‘ ist und wie Probleme gelöst werden können. Keine Gruppe ist im Besitz der ‚objektiven‘ Wahrheit, alle vertreten nur ihre Ideeen und ihre Interessen, und sie tun dies aus ihrer Sicht der Dinge, aus ihrem Verständnis heraus.

Der Dialog ist eine bestimmte Form der Kommunikation. Dabei verwende ich den Begriff ‚Dialog‘ in diesem Zusammenhang nicht umgangssprachlich, sondern im Sinne David Bohms. Im Dialog kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu denken, miteinander zu erkunden, zusammen nach Lösungen von Problemen zu suchen.

Der Physiker David Bohm (1917 – 1992) hat sich in seiner letzten Schaffensperiode intensiv mit dem Dialog beschäftigt. Während es in einer Diskussion (lateinisch von discutere = zerschlagen, zerteilen, zerlegen) darum geht, die Ganzheit auseinanderzunehmen, zu sezieren, hat Dialog (griechisch von Dia = durch, Logos = Wort) für Bohm die Bedeutung eines „freien Sinnflusses, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fliesst“. Es geht also um Partizipation, um Teilhaben, sich beteiligen, miteinander denken.

Bohm sagt, dass es unser Denken ist, das die Welt zerteilt und das, was ursprünglich ganz war, zerstückelt und fragmentiert.

Wir meinen, dass unser Denken die Dinge und die Erfahrungen so beschreibt, wie sie sind. Dass wir es mit objektiven äusseren Realitäten zu tun haben, die unabhängig von uns und unserem Wahrnehmen und Denken existieren.

Das ist ein folgenschwerer Irrtum. Wir erschaffen uns unsere Realität mit unserem Denken, wir konstruieren sie fortwährend. Und sagen dann, wir hätten gar nichts getan. Wir würden nur die ‚äussere objektive Realität‘ wahrnehmen und beschreiben. Und weil die äussere objektive Realität eben eine objektive Realität ist, gelte sie auch für alle anderen. Dann stecken wir wieder einmal mitten in einer unergiebigen Diskussion, die die meisten Beteiligten unbefriedigt zurücklässt.

Zentrale Begriffe für den Dialog

Als „Container“ bezeichnen wir die Vereinbarung über Ort, Zweck und Dauer des Dialogs.
Die Beteiligten treffen sich regelmässig alle 2 Wochen für 2-3 Stunden, während einem Jahr oder länger. Es ist wichtig, dass diese Struktur von allen während der ganzen Zeit aufrechterhalten wird, auch wenn es vor allem in der Anfangsfase schwierig und unsicher ist.

Zuhören: ich muss zuerst mir selber zuhören, bevor ich anderen zuhören kann: welche inneren Bewegungen, Gedanken und Bewertungen entstehen in mir, wenn ich zuhöre? Wenn ein anderer erst 2 Sätze gesagt hat, fangen wir an, innerlich zu argumentieren, eine Entgegnung vorzubereiten, zuzustimmen oder abzulehnen, zu bewerten.
Wenn ich diese Bewegungen wahrnehmen kann, wird es möglich, diese automatischen inneren Reaktionen etwas beiseite zu stellen, um das, was ich höre, wirklich bei mir ankommen zu lassen. Das ist dann wirkliches zuhören: nämlich dem anderen statt mir selber.
Zuhören bedeutet, aus einem inneren Schweigen heraus etwas auf sich wirken zu lassen.

Partizipieren: wenn ich wirklich zuhöre, kann ich teilhaben an etwas Grösserem, ich kann teilhaben am Wesen meiner Gesprächspartnerin, meines Gesprächspartners, und wir können in einen gemeinsamen, erfrischenden Fluss von Austausch eintreten, der im Moment entsteht und nicht aus der Erinnerung erzeugt ist. Das ist Teilhaben am Sein an sich.

Respektieren: (lateinisch re-spectere: erneut hinschauen, beobachten) bedeutet, auf Abwehr, Schuldzuweisung, Abwertung und Kritik zu verzichten. Alle dürfen so sein, wie sie sind. Jede Idee, jede Meinung ist genauso richtig und legitim wie meine eigenen Ideen.

Artikulieren heisst, die eigene, authentische Sprache finden und seine eigene Wahrheit aussprechen.
Wir versuchen im Dialog, von dem zu sprechen, was uns wirklich bewegt. Intellektuelle Höhenflüge, abstrakte Abhandlungen und Selbstdarstellungen führen nicht weiter.

Mentale Modelle: wir reagieren alle aus inneren Annahmen und Entwürfen heraus auf die Menschen und die Welt. Diese inneren mentalen Modelle steuern unser Handeln, und wir interpretieren und verstehen Wahrgenommenes mit Hilfe unserer oft unbewussten mentalen Modelle.
Der Konstruktivismus geht davon aus, dass jede Person ihre Realität selber schafft. Wir machen laufend Konstrukte, Annahmen über die Welt und das Leben, aber wir erkennen es nicht als Annahmen, sondern wir sagen, dass die Welt so ist, wie wir sie verstehen.
Im Grunde kann man sagen, dass es so viele Welten gibt, wie es Menschen gibt. Natürlich brauchen wir geteilte Definitionen, Erfahrungen und Realitäten, damit wir uns verständigen können. Aber diese gemeinsame, geteilte Realität ist nur eine dünne Schicht, dünner als wir denken.

Ein Spezialfall der mentalen Modelle ist das, was wir in der Psychologie unter „Charakterstrukturen“ zusammenfassen: Wir wissen, dass Menschen ganz unterschiedliche Entwürfe über sich selber, über die Welt und über die wichtigen Themen des Lebens entwickeln. Die Menschen leben in grundsätzlich unterschiedlichen Erfahrungswelten. Diese Welten sind so verschieden, dass wir davon sprechen, dass die Menschen auf unterschiedlichen Planeten leben mit unterschiedlicher Atmosphäre, unterschiedlichen Formen, Regeln, Grunderfahrungen, Lebensthemen.

Es macht einen grossen Unterschied, ob uns die Grundfrage nach der eigenen Existenzberechtigung umtreibt, oder ob sich unser Erleben vor allem um die Frage nach ‚Austausch‘, ‚zuwenig‘ und ‚zuviel‘ dreht, oder ob wir uns vor allem damit beschäftigen, wer wir wirklich sind, und was die Menschen wirklich über uns denken.
Das heisst, dass wir nicht einmal in unseren intimsten Beziehungen davon ausgehen können, dass wir uns einfach verstehen. Es ist auch in nahen Beziehungen wichtig und notwendig, immer wieder zu fragen, wie das Gegenüber etwas erlebt und versteht. Denn wir wissen in der Regel nichts von diesen unterschiedlichen Planeten und gehen im Kontakt davon aus, dass alle anderen auf dem gleichen Planeten wie wir selber leben und deshalb die Welt gleich verstehen wie wir.

Zu den Charakterstrukturen gehören auch Muster, die wir „Selbstverengungen“ nennen: wir alle entwickeln bestimmte Kommunikationsmuster, die den Fluss eines Gespräches empfindlich stören können. Wenn jemand in einem Gespräch plötzlich innerlich eng wird und sich seine ganze Aufmerksamkeit um die Frage dreht, wie gut er ist, ob sein Beitrag besser oder schlechter als der Beitrag eines anderen ist, bleibt nicht mehr viel Raum für Zuhören und Erkunden. Oder wenn die anderen plötzlich nur noch Freunde oder Feinde sind, hört gemeinsames Denken auf.
Es ist für den Dialog hilfreich, auch auf solche persönlichen Muster zu achten und sie mit der Zeit zu erkennen. Dann können wir etwas mehr innere Distanz dazu erreichen.

Suspendieren (lateinisch: herabhängen; indogermanisch: spenn: spinnen, ziehen, etwas so aufspannen, das es sichtbar wird wie ein Spinnennetz vor einem Fenster) bedeutet, „die eigene Meinung weder zu unterdrücken noch stur dafür zu plädieren, sondern auf eine Weise vorzutragen, die es einem selbst und anderen ermöglicht, sie wahrzunehmen und zu begreifen. Suspendieren heisst, auftauchende Gedanken und Gefühle zur Kenntnis zu nehmen und zu beobachten, ohne zwangsläufig danach handeln zu müssen.“ (Isaacs)
Wenn wir unser ‚Wissen‘ als Konstrukte erkennen, können wir im Suspendieren unsere Annahmen und Bewertungen sichtbar machen, sie veröffentlichen, sie vor uns ‚aufhängen‘, sie so in der Schwebe halten und suspendieren: „das ist meine Meinung, meine Haltung zum Thema, und ich halte diese mal in der Schwebe und lasse mich weiter auf das ein, was da gesagt wird“.

Erkunden: eine Haltung von Neugierde, Achtsamkeit und Bescheidenheit ermöglicht, Fragen zu stellen, die uns wirklich bewegen. Und gemeinsam zu erkunden und etwas zu entwickeln, das vorher noch nicht da war und alleine nicht möglich gewesen wäre.

Das Denken beobachten“ bedeutet, zu lernen, dass es keine ‘objektive‘ äussere Realität gibt, sondern dass wir die ‘Realität‘ immer aus unseren eigenen inneren Annahmen, Ideen, Haltungen, Wertungen, Urteilen und Vorstellungen heraus wahrnehmen. Wir erzeugen innerlich mit unserem Denken Ideen, Vorstellungen, und dann sagt das Denken, es habe gar nichts gemacht, sondern es nehme nur wahr, was ist.
Mit der Zeit erkennen wir, wie das Denken funktioniert, wir realisieren, dass wir mit unseren Gedanken ‚Realitäten‘ erzeugen. Und wir gewinnen mehr Distanz zu unseren ‚Sicherheiten‘ und Überzeugungen. Dann gewinnen wir Unabhängigkeit den eigenen persönlichen Programmierungen gegenüber, aber auch gegenüber von kollektiven Annahmen, die uns als Gruppe oder Gesellschaft verbinden. Und es wird möglich, das Denken kreativer zu nutzen.

Verlangsamen: um uns in dieser Art selber beobachten zu können, ist es hilfreich, den Prozess zu verlangsamen. Dann können wir beobachten, welche Reflexe, Reaktionen, Wertungen, Gedanken und Erinnerungen auf eine Aussage einer anderen Person in uns ausgelöst werden. Im Dialog setzen wir dazu einen Sprechstab ein, um den Redefluss zu verlangsamen. Die Regel ist, dass nur die Person spricht, die den Stab in den Händen hält.

Für David Bohm ist das ein zentrales Anliegen des Dialogs: wenn Menschen diese Disziplinen gemeinsam üben, verändert sich die Atmosphäre in der Gruppe, und die Menschen beginnen, gemeinsam zu denken, statt feste Ideen und gut verteidigte Ansichten gegeneinander zu stellen. Und manchmal entsteht dann in der Gruppe etwas, das über die Individuen hinausreicht, ein Aufscheinen des ‚Ganzen‘ oder wie immer man dem sagen will. Plötzlich sind wir nicht mehr getrennte Personen, sondern es wird plötzlich denkbar, dass wir schon immer in einem grossen gemeinsamen Ganzen gelebt haben, und dass es unser Denken ist, das uns zu Einzelindividuen denkt und ‚fragmentiert‘.

Der Dialog wird als generativer Dialog in verschiedenen Bereichen angewandt und geübt: zum Beispiel in einer offenen Dialoggruppe (siehe unten).

Im thematischen Dialog kommt eine Gruppe von Menschen zusammen, um über mehrere Treffen an einem Thema zu arbeiten, zu erkunden und zu entwickeln. In der Schule, in der Verwaltung, in der Familie, in politischen, sozialen oder ökologischen Bewegungen hat der Dialog sehr gute Wirkungen auf die Art der Kommunikation und die Atmosphäre in der Gruppe.

Der strategische Dialog gehört in die Umgebung von Firmen und politischen Organisationen. Die Firma oder Organisation versucht mit Hilfe des Dialogs, wichtige Ziele zu erreichen. Im strategischen Dialog ist der Dialog das Mittel, um Ziele zu erreichen, die in der Regel vorgegeben werden. Das kann für eine Firma Innovation, Kreativität, Effizienz, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, Umgang mit Fehlern, oder wichtige strategische Fragen zur weiteren Entwicklung der Organisation oder der Produkte sein, um sich im Markt erfolgreich bewegen zu können.
Für politische Organisationen geht es um neue Lösungen für gesellschaftliche Probleme und Fragen, die Bedeutung haben. Im Grunde geht es darum, zu vorgegebenen Fragen neues Wissen zu generieren, das wichtig ist für die weitere Entwicklung der Organisation. In der Regel nehmen Organisationen für diesen strategischen Dialog die Hilfe externer Dialog-Begleiter in Anspruch. Der strategische Dialog steht im Zusammenhang Lernender Organisationen.


Üben
: am Ausbildungsinstitut GFK in Zürich gibt es seit 1999 die Möglichkeit, den generativen Dialog zu üben. Die offene Dialog-Gruppe trifft sich alle 3 Wochen jeweils am Dienstagabend am GFK-Institut an der Konradstrasse 54 in Zürich. Die Gruppe ist offen für alle Interessierten, die Teilnahme ist kostenlos. Kontaktperson für die Gruppe ist Maggie Boentges, Email: maggieboentges@hotmail.com.

 

Das Ausbildungsinstitut GFK führt regelmässig einen Studientag „Grundlagen Bohmscher Dialog“ in Zürich durch. Der Studientag ist eine gute Gelegenheit, den Bohmschen Dialog kennen zu lernen.
Das Datum des nächsten Studientages ist noch offen.
Sie können sich bei Heinz Meier (per Mail) anmelden. Oder per Telefon unter 043 817 41 24.

 

 

Verlangsamen, um schnell genug zu sein –
Der Bohmsche Dialog als Basis Lernender Organisationen

Gibt es in der Schweiz Think Tanks, in denen wichtige gesellschaftliche-politische-wirtschaftliche-kulturelle Fragen dialogisch entwickelt werden? Einen Ort, an dem spannende Diskurse geführt werden, wo unterschiedlichste Meinungen und Ideen aufeinandertreffen und im Miteinander-Denken wirklich Neues entsteht, das vorher noch nicht da war und noch nie gedacht worden ist? Hätten Sie gerne im Schweizer Fernsehen ein Sendegefäss, in dem die Zuschauenden teilhaben können, wenn neue Ideen und Bilder entstehen für die Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft gegenübersteht?

Es sind viele Themen und Fragen, die zu entwickeln wären. Z.B:
Welche Lösungen werden wir als Gesellschaft entwickeln, wenn viele Arbeitsplätze aufgrund der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung wegfallen? Wird dann an diejenigen, die keinen Job mehr haben, ein Grundeinkommen ausbezahlt? Und werden sie zu gemeinnützigen Arbeiten herangezogen für die Gesellschaft? Oder werden wir endlich im goldenen Zeitalter angekommen sein, wo wir alle mit 4-5 Stunden Arbeit pro Tag ausgesorgt haben und uns überlegen können, wie wir unsere freie Zeit kreativ nutzen möchten? Werden wir dann die Produktivitäts-Gewinne nutzen, um mehr freie Zeit für uns zu haben statt immer mehr Geld zu schaffen?

Wie müssen die Schulen dann aussehen? Wie geht der Übergang von der Ausbildung der Menschen zu Industrie-Arbeitern hin zur Bildung der Menschen zu kreativen, autonomen Individuen, die selber verantwortlich sind für ihr Lernen und ihr Leben?

Wir verdoppeln die Daten, die wir generieren, alle 2 Jahre. Wie gehen wir mit diesen Datenmengen um? Wem gehören sie? Wie sollen sie benutzt werden?

Cradle to Cradle: Welche Veränderungen der mentalen Modelle brauchen wir, damit der Wechsel von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft gelingen kann?

Was sind die Bedingungen sind, damit in den Hirnen neue Ideen, neue Bilder, neue Antworten entstehen. Sie kennen diese Gespräche, in denen plötzlich eine neue Einsicht aufblitzt, die vorher noch nicht da war, ein tiefes Verständnis von etwas geschieht, ein neuer Gedanke entsteht, den Sie vorher noch nie gedacht haben. Es sind Sternstunden, die viel zu selten geschehen. Leider dreht sich unser Denken viel zu oft in den immer gleichen Schlaufen und Mustern, wo wir Altes reproduzieren und Bekanntes wiederholen. Je älter wir werden, desto stärker bewegen wir uns in dieser Dynamik.
Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Bohmschen Dialog. Diese besondere Form des Diskurses hat das Potential, diese Qualität zu öffnen. Sie wurde vom Physiker David Bohm entwickelt. Ich arbeite mit dem Bohmschen Dialog in Unternehmen und benutzen ihn für meine eigenen Entwicklungsprozesse. Ich kenne das Potential, welches diese Kommunikationsform besitzt, aus eigener Erfahrung.

Warum nicht ein dialogisches Sendegefäss im Schweizer Fernsehen? In der dialogischen Qualität an den gesellschaftlichen Brennpunkten denken und entwickeln? Ich könnte mir vorstellen, dieses Sendegefäss mit dem Schweizer Fernsehen zusammen zu entwickeln.

Stellen Sie sich vor, es entstehen überall Gefässe, in denen in dieser dialogischen Qualität gearbeitet wird: In Unternehmen, in der Politik, in gesellschaftlichen und kulturellen Bewegungen, in der Schule. Es braucht etwas mehr Zeit, aber die Ergebnisse sind vielversprechend. Denn wir brauchen neue und innovative Ideen und Lösungen für die immer komplexeren Fragen und Dynamiken. Und das möglichst schnell.

Der Dialog ist die Basis und die Kern-Disziplin Lernender Organisationen. Alle anderen Kompetenzen Lernender Organisationen (Systemdenken, Konstruktivismus, gemeinsame Vision und die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden) bauen auf dem dialogischen Lernen im Team auf.

Ich arbeite mit Geschäftsleitungen an der Entwicklung ihrer Kommunikation: Von der Diskussion und Argumentation gegeneinander hin zu einer Kommunikationskultur, in der sich die GL-Mitglieder wirklich zuhören und einen weiten gemeinsamen Denk-Raum kreieren, in dem Neues entstehen kann, das vorher noch nicht da war und noch nie gedacht worden ist. Es erfordert von den Teilnehmenden eine grosse Lernbereitschaft. Doch die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass sich der Aufwand lohnt.

Ich freue mich, mit Ihnen zusammen diese Kompetenzen aufzubauen und zu trainieren. Ich freue mich, in Ihrem Kontext, mit Ihnen zusammen, den Bohmschen Dialog als Basis einer Lernenden Organisation zu entwickeln.

Ich meine, die Zeit Lernender Organisationen ist reif. Bitte kommen Sie auf mich zu.

Auf meiner Homepage Lernende Organisationen finden sie vertiefende Informationen dazu.

 

Literatur:

Bohm, David, Der Dialog, Das offene Gespräch am Ende der Diskussion, Klett Cotta 1998

Hartkemeyer, Martina, Johannes und Tobias: Dialogische Intelligenz – Aus dem Käfig des Gedachten in den Kosmos gemeinsamen Denkens.
Info3-Verlagsgeselllschaft 2016

Isaacs, Willliam: Dialog als Kunst gemeinsam zu denken. Die neue Kommunikation in Organisationen. EHP Organisation 2002
Hier können Sie die Buchbesprechung downloaden.

Othmar Loser-Kalbermatten: Dialog nach David Bohm. Hier können Sie den Text downloaden.

Geiser, Christiane: Der Dialog nach David Bohm. Eine Einführung.

Falls sie sich noch weiter über den Dialog informieren möchten, gibt es hier einen längeren Text über Dialog von David Bohm, Donald Factor und Peter Garrett: Dialog, ein Vorschlag.
Diesen Text downloaden.